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Drei Arbeitsgruppen machen sich stark für den Klimaschutz an der Hochschule Harz

Machen sich gemeinsam stark für den Klimaschutz an der Hochschule Harz (v.l.n.r.): Stefanie Steinwender, Dr. Ute Urban, Friederike Herrmann, Jeannette Israel-Schart, Bea Pfitzner, Anja Klinner und Prof. Dr. Philipp David Schaller. Foto: A.-M. Schmidt
Machen sich gemeinsam stark für den Klimaschutz an der Hochschule Harz (v.l.n.r.): Stefanie Steinwender, Dr. Ute Urban, Friederike Herrmann, Jeannette Israel-Schart, Bea Pfitzner, Anja Klinner und Prof. Dr. Philipp David Schaller. Foto: Anna-Michaela Schmidt

Der Schutz des Klimas ist eine zentrale Herausforderung unserer Zeit. An der Hochschule Harz hat sich bereits einiges in diesem Bereich getan: von der energetischen Sanierung von Gebäuden über die Installation von Photovoltaikanlagen bis hin zur Anschaffung von Elektroautos. Die Aktivitäten sollen nun noch stärker verfolgt und ausgeweitet werden. Drei Arbeitsgruppen tragen dazu bei, den Klimaschutz an der Hochschule Harz weiter voranzutreiben. Ergänzend zum etablierten Umweltmanagementsystem wird in den kommenden eineinhalb Jahren ein integriertes Klimaschutzkonzept entwickelt. Weitere Ideen werden zudem im Verbundvorhaben KlimaPlanReal erarbeitet und erprobt. 

"Klimaschutz wird vor allem vor dem Hintergrund der Generationengerechtigkeit immer wichtiger. Das zeigt sich auch darin, dass Bund und Länder im aktualisierten Klimaschutzgesetz das klare Ziel formuliert haben, den CO2-Ausstoß bis 2045 soweit gesenkt zu haben, dass Deutschland als treibhausgasneutral zählt", verdeutlicht Prof. Dr. Andrea Heilmann. Als Umweltbeauftragte begleitet sie schon lange den Klimaschutz an der Hochschule und hat zudem den Vorsitz der Senatskommission Nachhaltige Hochschule Harz inne. Dass das Thema nun noch stärker an der Hochschule Harz verfolgt wird, begrüßt sie sehr. Die drei Arbeitsgruppen werden laut ihr in einem engem Austausch zueinander stehen. "Die Teams ergänzen sich gegenseitig auf dem Weg zu einer klimaneutralen Hochschule Harz", betont die Professorin.

Akkreditiertes Umweltmanagementsystem: Basis für Verbesserung der Klimaschutzmaßnahmen

Regelmäßig wertet die Hochschule Harz wichtige Energiekennzahlen wie den Verbrauch von Strom, Wasser und Wärme aus. „Dies zwingt uns nicht nur zur Selbstkontrolle, sondern dient auch dazu, die Mitarbeitenden und Studierenden zu sensibilisieren“, gibt Jeannette Israel-Schart aus dem Team des Umweltmanagements an. Das zugrunde liegende Umweltmanagementsystem an der Hochschule, das bereits seit 2010 besteht, wird in festen Zeitabständen auf die Einhaltung der Standards nach EMAS (Eco Management and Audit Scheme) geprüft und trägt das europäische Gütesiegel. Die aktuelle Akkreditierung läuft in diesem Jahr aus. „Dies nehmen wir zum Anlass, ein Resümee zu ziehen und ein neues Umweltprogramm zu entwickeln“, erklärt Friederike Herrmann, die sich momentan in den Vorbereitungen des kommenden Audits befindet. Unabhängig davon organisieren die Kolleginnen diverse Aktivitäten wie Baumpflanzaktionen und die Nachhaltigkeitswoche.

Integriertes Klimaschutzkonzept: Energieberaterinnen erarbeiten Empfehlungskatalog

Ein weiteres Team, das sich dem Klimaschutz an der Hochschule Harz angenommen hat, bilden Dr. Ute Urban und Stefanie Steinwender. Die Klimaschutzmanagerinnen erstellen einen Maßnahmenkatalog auf Basis der Treibhausgasbilanz der Jahre 2019-2021. Dazu erarbeiten sie Szenarien, Potenzialanalysen und Strategien zur Erreichung der Klimaziele, die sie in einem integrierten Klimaschutzkonzept zusammenfassen. „Das Konzept beinhaltet mehrere Handlungsfelder, wie beispielsweise Erneuerbare Energien, Mobilität, Klimatechnik und Beschaffung, und entsteht unter Einbindung aller relevanten Akteure wie beispielsweise aus dem Derzernat Liegenschaften“, informiert Stefanie Steinwender. Sie und ihre Kollegin bringen als Ingenieurinnen und Energieberaterinnen sowohl die nötige Expertise als auch Praxiserfahrung in dieses Projekt ein, welches seit September 2022 durch die nationale Klimaschutzinitiative des Bundes gefördert wird.

KlimaPlanReal: Projekt bindet Hochschulangehörige in Arbeit ein

Einen anderen Ansatz verfolgt das Team von KlimaPlanReal, das für „Nachhaltige Transformationspfade zur Klimaneutralität mit Planungszellen und Reallaboren“ steht. Das Besondere an dem Projekt ist der gezielte Einsatz von partizipatorischen Instrumenten: „Klimaschutzmaßnahmen werden nicht top-down, also von der obersten Führungsebene vorgegeben, sondern bottom-up entwickelt“, berichtet Prof. Dr. Philipp Schaller, der den Studiengang Nachhaltiges Management koordiniert und das Projekt gemeinsam mit der Umweltbeauftragen Prof. Dr. Andrea Heilmann leitet. Dabei bezieht er sich auf den Klimarat, der im Mai und Juni 2023 auf dem Wernigeröder Campus stattfinden wird. In diesem kommen zufällig ausgeloste Hochschulangehörige zusammen, um Klimaschutzmaßnahmen für die Hochschule Harz zu entwickeln. „Ein Teil davon wird anschließend in Reallaboren erprobt“, sagt Bea Pfitzner, die gemeinsam mit Anja Klinner das Projektteam ergänzt. KlimaPlanReal ist ein Verbundprojekt der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg sowie der Hochschulen Anhalt, Magdeburg-Stendal und Harz. Es wird seit Oktober 2022 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

 


Seit mehr als zehn Jahren stehen Nachhaltigkeit und Umweltschutz kontinuierlich im Fokus an der Hochschule Harz, begleitet durch eine engagierte Arbeitsgemeinschaft. Im Sommersemester 2020 wurde die AG in eine Senatskommission überführt, in der gewählte Vertreter aller Hochschul-Statusgruppen – Lehrende, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Studierende – gemeinsam über das Nachhaltigkeitsmanagement beraten und entscheiden. Und auch studentische Initiativen sorgen für die Umsetzung von Projekten zum Klimaschutz; in allen Fachbereichen gibt es Forschungs- und Studierendenprojekte mit Nachhaltigkeitsbezug und einmal jährlich findet die Nachhaltigkeitswoche mit besonderen Aktivitäten statt.


 

Text: Friederike Herrmann, Anja Klinner, Bea Pfitzner, Stefanie Steinwender
Foto: Anna-Michaela Schmidt